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Die Stiftung Exilmuseum Berlin teilt mit, dass der Initiator des Projekts, Bernd Schultz, aus Altersgründen Ende Juni aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Zeitgleich verlässt auch Ruth Ur den Vorstand. Als neue Vorstandsmitglieder werden Prof. Dr. Kader Konuk und Heike Catherina Mertens berufen. Nach dem unerwarteten Tod des Gründungsdirektors Prof. Dr. Christoph Stölzl wird Kuratorin Cornelia Vossen mit der Künstlerischen Leitung betraut.

André Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Exilmuseum:
„Ohne Bernd Schultz würde es das Projekt Exilmuseum nicht geben. Für seine großartige Initiative und sein unermüdliches Engagement danken wir ihm von ganzem Herzen. Die Grundlage ist gelegt, und wir werden alles dafür tun, das Projekt in seinem und dem Sinn von Prof. Dr. Christoph Stölzl zum Erfolg zu führen.
Ruth Ur war seit Gründung der Stiftung 2018 Teil des Vorstands. Auch ihr danken wir sehr herzlich für die produktive Zusammenarbeit und die internationale Perspektive, die sie in das Projekt eingebracht hat.
Für die nächsten Jahre freue ich mich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit Cornelia Vossen, die als Kuratorin zusammen mit Prof. Dr. Christoph Stölzl bereits in den letzen Jahren ganz wesentlich für die Konzeption des geplanten Exilmuseums verantwortlich war.
Mit Heike Catherina Mertens wird zudem eine erfahrene Stiftungsmanagerin große praktische Expertise im Feld der Erinnerungskultur und aktueller gesellschaftlicher Debatten in den Vorstand einbringen. Frau Prof. Dr. Kader Konuk wird mit ihrem wissenschaftlichen Profil dazu beitragen, das Projekt Exilmuseum noch weiter in Richtung Exil der Gegenwart zu öffnen. Ich bin sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, diese ausgewiesenen Expertinnen für unser Vorhaben zu gewinnen. Mit diesem neuem personellen Schwung wird es uns sicher auch gelingen, den Bund zu überzeugen, an diesem zukunftsweisenden Projekt mitzuwirken.“

Bernd Schultz sorgte mit der Versteigerung seiner graphischen Sammlung im Jahr 2018 für die grundlegende Anschubfinanzierung des Projekts. Zusätzlich gewann Bernd Schultz viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die er begeisterte und davon überzeugte, das Projekt zu unterstützen. Durch ihn konnten insgesamt 20 Millionen Euro an Spendenzusagen eingeworben werden.

Heike Catherina Mertens ist Kultur- und Stiftungsmanagerin und war bis Februar 2023 Mitglied des Vorstandes der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Zuvor leitete sie als Geschäftsführerin von 2018 bis 2022 die Villa Aurora und das Thomas Mann House in Los Angeles, die der Erinnerung an die während der NS-Diktatur im kalifornischen Exil lebenden Künstler:innen gewidmet sind und sich als Debattenorte für Demokratie und gegen Rassismus verstehen. Während ihrer Zeit als Vorstand der Schering Stiftung von 2007 bis 2018 lag der Schwerpunkt der studierten Kunsthistorikerin auf dem Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft.

Prof. Dr. Kader Konuk ist Professorin für türkische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen und hat den Ruf auf eine Professur für Neuere deutsche Literatur an der TU Dortmund erhalten. In ihren Forschungsarbeiten untersucht sie Diskurse, kulturelle Praktiken und disziplinäre Formationen, die durch Migration und Exil geprägt sind. Ihr besonderes Interesse gilt dabei u.a. dem deutsch-jüdischen Exil 1933-45 und der Modernisierung der Geisteswissenschaften in der Türkei. Im Jahr 2017 war sie Mitbegründerin der Academy in Exile, einem drittmittelfinanzierten Fellowship-Programm, das bisher 78 gefährdeten Wissenschaftler:innen aus 15 verschiedenen Ländern Stipendien für die Wiederaufnahme ihrer Forschung in Deutschland verschaffte.

Cornelia Vossen ist Kunsthistorikerin und hat das Projekt Exilmuseum von Anfang an kuratorisch betreut. Nach dem Tod von Gründungsdirektor Prof. Dr. Christoph Stölzl im Januar 2023 übernimmt die von ihm berufene Kuratorin nun die Künstlerische Leitung. Dazu Cornelia Vossen:
„Ich habe schon vor dem Projekt Exilmuseum mit Christoph Stölzl zusammen gearbeitet und weiß recht genau, worauf es ihm ankam. Unser Konzept für die geplante Dauerausstellung des Exilmuseums ist schon sehr weit vorangeschritten, und ich führe es gerne in unser beider Sinne fort. Im Ausstellungsbereich der Werkstatt Exilmuseum kann man sich über das Konzept informieren und es in den noch gemeinsam mit Christoph Stölzl angelegten Veranstaltungsreihen auch erleben. Wir werden das Andenken an ihn in unserer Arbeit aktiv bewahren.“

Im Bild von links nach rechts die Vorstandsmitglieder Heike Catherina Mertens, Kai Drabe, André Schmitz, Kader Konuk. Es fehlt im Bild der Vorstand Johannes Wien.